Meldung vom 22.04.2022 Willkommensgruppen für ukrainische SchülerInnen
Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an den Schulen im Landkreis
Aufgrund des Krieges in ihrem Heimatland wächst die Zahl an geflüchteten Frauen und Kindern aus der Ukraine täglich. In den letzten Wochen fanden viele im Landkreis Deggendorf eine – zumindest vorübergehende – neue Heimat. „Wir wissen noch überhaupt nicht, wie es weitergeht, ob wir bleiben werden oder wieder in die Heimat zurückkehren können, und falls ja – wann. Keiner kann sagen, was kommt!“, so eine ukrainische Lehrerin beim Bewerbungsgespräch im Staatlichen Schulamt.
Für die Schulen im Landkreis geht es zunächst darum, die Kinder und Jugendlichen mit Bildungs- und Betreuungsangeboten zu versorgen. Diese Angebote sollen, laut Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, einen Alltag mit geregelten Strukturen und festen Bezugspersonen bieten. Begegnungen mit Mitschülern, mit Einrichtungen und wichtigen Anlaufstellen vor Ort sind ebenso wichtig, wie die Möglichkeit, den deutschen Schulalltag und natürlich die deutsche Sprache kennenzulernen. Selbstverständlich spielt auch das Kontakthalten zur ukrainischen Heimat eine große Rolle. Die Schulen möchten den Kindern und Jugendlichen tatkräftig dabei helfen, sich in Deutschland einzugewöhnen und das Erlebte möglichst gut zu verkraften. „Natürlich nehmen wir die Kinder an unserer Schule auf! Nach allem, was sie erleben mussten, wollen wir ihnen Struktur und Sicherheit bieten!“, so Rektorin Melanie Hiergeist, Grundschule Hengersberg. Dafür werden an allen Schulen sämtliche Kräfte gebündelt und zusätzliche Aufgaben übernommen, sodass die Willkommenskultur für die Neuankömmlinge deutlich spürbar wird. Dies ist personell sehr belastend, aber Abhilfe ist in Sicht:
Um die nötige Unterstützung vor Ort an den Schulen möglich zu machen, war in den letzten Wochen viel Planungs- und Organisationsarbeit nötig. Personal musste rekrutiert und Räume mussten gefunden werden. Zu diesem Zweck arbeiteten alle entscheidenden Stellen am Landratsamt, alle Schulen und die Regierung von Niederbayern eng mit dem Staatlichen Schulamt in Deggendorf zusammen. „Meine Aufgabe war es, eine
Steuerungsgruppe zu bilden und zu leiten. Es ist eine Freude zu sehen, wie ausgeprägt der Gedanke der Solidarität an allen Schulen und Schularten in Deggendorf ist! Hier wird umgesetzt, was möglich ist, ohne viel Aufhebens, dafür mit viel Engagement, Ideenreichtum und Pragmatismus“, so Schulamtsdirektorin Christiane Niedermeier.
Ab Montag, den 25.04.2022, starten die ersten Willkommensgruppen an Schulen im ganzen Landkreis!
- Grundschule An der Angermühle Deggendorf
- Grundschule Altenmarkt
- Grundschule Abt-Utto Metten
- Grundschule Theodor Eckert Deggendorf
- Grund- und Mittelschule Wallerfing-Oberpöring
- Mittelschule St. Martin Deggendorf
Diese sind an Schulen eingerichtet, wo bereits etliche Kinder und Jugendliche aus der Ukraine angemeldet sind. Weitere Willkommens-gruppen werden bei steigender Schülerzahl folgen. Das Schulamt bittet daher um Bewerbung von geeigneten Personen, die eine pädagogische Ausbildung haben und Ukrainisch und Deutsch sprechen.
Ukrainische Kinder (6 bis 10 Jahre) werden grundsätzlich an der zuständigen Grundschule angemeldet; ab der 5. Klasse (ca. ab 11 Jahren) kann man sich an eine Mittelschule, Real- oder Wirtschaftsschule, an ein Gymnasium oder – ab 16 Jahren – auch an eine Berufsschule wenden. Ab der 5. Jahrgangsstufe sind die Willkommensgruppen schulartübergreifend organisiert, sodass kein Unterschied gemacht wird zwischen den verschiedenen weiterführenden Schularten.
Für die Betreuung und Beschulung der Kinder und Jugendlichen konnten etliche Frauen aus der Ukraine eingestellt werden, die in der Heimat als Pädagoginnen tätig waren und zum Teil selber geflüchtet sind. „Wir freuen uns mit den Schulen über diese personelle Verstärkung und wünschen den Willkommenslehrerinnen viel Freude und Erfolg bei ihrer Arbeit!“, so Stellvertretender Landrat Eugen Gegenfurtner und Schulamtsleiterin Niedermeier unisono.
Kategorien: News